La Palma

Bezeichnend für die Insel La Palma sind die teilweise sehr steilen Erhöhungen der Landschaft. Mit einer ausgedehnten, schroffen Küste verfügt La Palma über nur wenige Sandstrände und zählt zu den steilsten Inseln der Welt. Eine landschaftliche Besonderheit stellt die Caldera de Taburiente dar. Hierbei handelt es sich um einen Krater, dessen Durchmesser rund neun Kilometer beträgt. Von der Sohle bei Dos Aquas aus, bis hinauf zum Kraterrand, besteht ein Höhenunterschied von zwei Kilometern. Umgeben von Gipfeln mit bis zu 2.400 Metern Höhe ergibt die Caldera de Taburiente ein einzigartiges Landschaftsbild, das zum Bergwandern einlädt.

Ständig aufkommende Passatwinde sorgen für Wolken, die entweder über der Insel abregnen oder aber für große Nebelfelder verantwortlich sind, die eine faszinierende, üppige Vegetation möglich machen. Vom Kiefernwald bis hin zur mediterranen Trockenvegetation ist auf der Insel La Palma alles zu finden. Auch die, für die Kanaren typischen, Drachenbäume gedeihen hier prächtig. Sehr beeindruckend ist das Farbenspiel der einzelnen Elemente, das auf der Insel La Palma wohl beispielhaft ist. Schwarzes und rotes Lavagestein grenzt an herrlich grüne Vegetation, umgeben vom tosenden, blauen Atlantik, ein Naturschauspiel, das an Schönheit kaum zu überbieten ist. Der Lorbeerwald Los Tilos war das erste Biosphärenreservat der kanarischen Inseln. Im November 2002 erweiterte die UNESCO diese Auszeichnung auf die gesamte Insel La Palma. Die Vulkaninsel verfügt über ein einzigartiges Bewässerungssystem, das zu landwirtschaftlichen Zwecken benötigt wird. Es besteht aus Tunneln und Wasserleitungen, die aus den Bergen durch Felsen in die Täler führen. Auch Gebiete an der Küste, die teilweise zehn Kilometer entfernt liegen, werden so mit Wasser versorgt. Die Landwirtschaft ist vom Anbau von Bananen, Avocado, Gemüse und Zitrusfrüchten geprägt, wobei auch der Anbau von Wein wieder an Bedeutung gewonnen hat. Da hierfür eine große Menge Wasser benötigt wird, kommt es auf der regenreichsten Insel der Kanaren häufig zu Wasserknappheit.

Der Tourismus hielt auf La Palma bereits Ende des 19. Jahrhunderts Einzug. Vornehmlich Engländer kamen auf die Vulkaninsel, um sich zu erholen. Nach einem Einbruch in den 1960er Jahren brachte erst eine Ausdehnung auf den internationalen Charterflugverkehr, gegen Ende der 1980er Jahre, eine deutliche Zunahme der Besucherzahlen. Heute bietet die Insel La Palma rund 7.500 Urlaubern eine Unterkunftsmöglichkeit. Neben wenigen größeren Hotels, sind es hauptsächlich Ferienwohnungen, die von Individualreisenden genutzt werden können. Die Touristenzentren Los Cancajos und Puerto Naos stellen das populärste Reiseziel für Urlauber dar, die zu 80 Prozent aus Deutschland kommen. Den ländlichen Tourismus - turismo rural - gibt es auf der Insel La Palma erst seit einigen Jahren, ist aber eine sehr interessante Angelegenheit für Individualurlauber. Zu diesem Zweck werden alte Bauernhäuser, die im Hinterland liegen, renoviert, wobei der inseltypische Stil erhalten bleibt, und Reisenden als Domizil angeboten. Eine gute Möglichkeit, das typisch, kanarische Leben, fernab vom Massentourismus, kennen zu lernen und die abwechslungsreiche Naturlandschaft zu erkunden. Die Insel La Palma bietet beste Bedingungen für ausgiebige Wandertouren in die verschiedenen Regionen. Es gibt schöne Wanderwege, die auch von Anfängern genutzt werden können. Doch auch Kletterprofis kommen hier auf ihre Kosten, die im unwegsamen Gelände ihr Können unter Beweis stellen können. Mit Angeboten von Reitausflügen über Mountainbiketouren bis hin zum Tauchkurs ist das Freizeitangebot auf La Palma sehr vielfältig und wird so gut wie allen Wünschen gerecht.